An Nicholas Chaix alias I:Cube gibt es einfach kein Vorbeikommen. Mitte der neunziger Jahre mischte er mit seiner 12″ Disco Cubizm, 1996 auf Versatile Records veröffentlicht, die sich in Paris konstituierende Szene französischer House-Produzenten (um Cassius, Daft Punk, Étienne de Crecy, etc.) auf. Mit allerhand Lorbeeren bedacht, festigte und bestätigte er ein Jahr später mit seinem Debüt-Album Picnic Attac seinen Ruf als vielschichtiger und wandlungsfähiger Produzent, der aus den Grundzutaten Disco, Funk, Sample, Filter, Synthesizer und Housebeat raffinierte Tracks zu basteln versteht. Weitere Alben, EPs und Remixe folgten – der Blick auf die Zusammenstellung auf Discogs (I:Cube@discogs) ist atemberaubend -, und auch nach Jahren, nach mehrmaligem Hören und Spielen haben seine Produktionen keine Kraft eingebüsst und ihren identitätsbildenden Charakter wahren können. Einer meiner liebsten Remixe aus den Händen I:Cubes ist auf der 2003 ebenfalls auf Versatile Records veröffentlichten 12″ Play enthalten (Kemit Source – Bor Dlan Me (I:Cube Remix) @ youtube), der auch heute noch so frisch und schlagkräftig ist, dass ich einige Minuten überlegen muss, um einen ähnlich intensiven Remix aus dem Jetzt benennen zu können.
Doch gerade um das Jetzt soll es vorliegend gehen. I:Cube ist zurück, “Falling” heisst die Platte, und das Licht der Welt erblickte sie – wo sonst?! – auf Versatile Records. Mit “Falling” knüpft er nach meinem persönlichen Dafürhalten an vergangene Erfolge an, ohne dabei künstlich und bemüht zu wirken sowie in kitschige Sentimentalität abzudriften.
Gemütlich brummen die Bässe, gemächlich wabern die Synthesizer. Hallräume öffnen sich, werden durchzogen von kleinen Melodiefragmenten, die wiederum selbst mit Hilfe von Echo- und Hallgeräten verfremdet wurden. Pianoakkorde steigen im Dreiklang auf, schenken Wärme. Das ist Falling, der Titeltrack, dessen Glockenelemente mich ein wenig an diejenigen in “Chateau Flight – Baroque (Henrik Schwarz Live Version)” erinnern (besonders gut zu hören auf Dixons Body Language-Compilation). Dunkel, düster und mit sphärischen Hintergrundflächen sowie überraschend atmosphärischen Noise-Elementen geht es auf “Operation Hypnosis“, dem zweiten Track, zu. Ein hypnotischer Selbstverlust, erzeugt durch die endlosen Repetitionen, ist hier nicht ausgeschlossen. Mit “Un Dimanche Sans Fin” liefert I:Cube eine überaus minimalistische, technoide Arbeit ab – komm’ ich gerade nicht so klar drauf, aber Verwendung wird dieser Track allemal finden. Dennoch solides Werk!
English (short) version: French dj and producer I:Cube doesn’t need an introdution. He’s been delivering many keynote tunes and albums for over a decade now, starting off with his first 12″ “Disco Cubizm” on Versatile Records. Now, he’s back on track with “Falling”. It contains three different tracks showcasing his multiple-style versatility as he guides us from slow-burning disco on “Falling” to the dark and technoid soundscapes on “Un Dimanche Sans Fin” whereas “Operation Hypnosis” draws you into a hypnotic atmosphere due to I:Cubes dub workout. Excellent!
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I:Cube M.D.P.H. Minimix