Joe Claussell in der Basler Hinterhof Bar

Joe Claussell

Nikola Tesla hatte eine Vision. Zeit seines Lebens träumte der serbische Physiker davon, Strom gewissermaßen aus dem Nichts, aus kosmischer Energie, zu erzeugen. Im Universum sei nämlich alles Energie und Schwingung. Legt man diese These wie ein Axiom zugrunde, sind auch Melodie und Rhythmus zwei Energieformen.

Genau da setzt Joaquin “Joe” Claussell an. Für den New Yorker, 1961 als Sohn Puerto Ricanischer Einwanderer geboren, wird die Welt von einer Urmelodie und einem Urrhythmus zusammengehalten. Genre wie Funk, Soul, Disco, House und Techno haben diese als gemeinsame Kerne. Claussell, der als Jugendlicher in den 70ern auch im legendären New Yorker Punk-Club CBGB abhing, zeigt das als Labelbetreiber (“Spiritual Life”, “Sacred Rhythm”), Produzent und Discjockey.

Er hat Remixe von Liedern der kapverdischen Sängerin Cesária Évora und der Jazzsängerin Nina Simone angefertigt. Seine Überarbeitung des Simone-Songs “Feeling Good” lief in der TV-Serie “Sex and the City”. Aktuell vermischt er Jazz und elektronische Musik als Teil von Bugge’n’Friends, einem Projekt des norwegischen Pianisten Bugge Wesseltoft. In seinen Sets arbeitet er die genreverbindenden Elemente, gewissermaßen den Urgroove aller Tanzmusik, mit körperlichem Einsatz heraus. Wer dazu tanzen will, muss sich von Hör- und Tanzgewohnheiten fortbewegen.

Auf die Tanzfläche des Miniclubs schickt das Berliner Label Lack Records seine Künstler Attila und Pablo Mateo. Letzterer hat in diesem Frühjahr mit einer Doppel-EP (“Old Cars In New Men”, “King Mayonnaise”) die Trennlinien zwischen House und Techno verworfen.

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